Besuch Buchmesse

„Read!ing is a lifelong love” – unter diesem Motto fand die Frankfurter Buchmesse 2024 statt. Fünf Tage lang tauchten 230.000 Besucher in die kreative, anregende Welt des Buches ein – darunter auch die Schülerinnen des Vertiefungskurses Deutsch der 12. Klasse. Was sie mitgebracht haben und was sie empfehlen – hier ist es nachzulesen.

5 Titel - 5 Buchempfehlungen von uns für Euch. Viel Spaß beim Eintauchen in neue, spannende Geschichten!

Vertiefungskurs Deutsch Q12 und Julia Kind 

Foto:  © Julia Kind

Der Kampf um Tokito - Aufstieg des Schmetterlings

Bereits im ersten Teil des Fantasy Romans „Die Clans von Tokito“ entführte uns Caroline Brinkmann in ihre fiktive Metropole Tokito und seine Clans und mittendrin die junge, clanlose Erin. Doch keinem Clan anzugehören, bedeutet gleichzeitig, keine Sicherheit zu haben, und so wird Erin zur Zielscheibe von Organplünderern. Nur dank eines Paktes mit einem Dämon kann sie entkommen, doch auch weiterhin wird sie vom Pech verfolgt und gelangt ins Visier einer Mordermittlung.

Auch in der Fortsetzung gelangen Erin und ihr Dämon in den Fokus der Ermittlungen. Aber das ist Erin kleinstes Problem, denn sie befindet sich in einem stetigen Kampf mit dem Dämon um die Kontrolle ihres Körpers. Gleichzeitig tauchen wir in dem zweiten Teil tiefer in die Geschichte Erins bester Freundin Ryanne ein. Diese muss sich in ihrer Führungsposition in ihrem Clan beweisen und stößt auf mehrere Hindernisse, nicht zuletzt einer Entführung.

So wie im ersten Teil werden dem Leser zwei Handlungsstränge nähergebracht, die sich aber an einigen Stellen überschneiden. Durch die lebendige Sprache von Brinkmann wirken die Charaktere sehr authentisch. Vor allem mit der Protagonistin Erin kann man sich gut identifizieren, da diese mit ihren eigenen Schwächen und Lastern zu kämpfen hat. Das Buch hat trotz des etwas düsteren Settings einer Hauptstadt, besetzt mit Clans, an Humor nichts eingebüßt.

Meiner Meinung nach entspricht der Roman perfekt dem Fantasy-Genre und bietet sehr viel Unterhaltung und Spaß beim Lesen. Und damit war ich nicht alleine. Eigentlich hätte die Reihe ein Einzelband werden sollen, doch die Leser der Autorin waren so begeistert, dass diese mit Freuden den zweiten Teil bei dem dieses Jahr neu gegründeten LEAF- Verlag veröffentlichte. Die Sprache ist nicht allzu anfordernd, daher können auch jüngere Leser sich an der ausgefeilten Geschichte probieren. Von meiner Seite kann ich das Buch jedem Fantasy-Fan empfehlen.

Rezension von Katharina Eidenschink

 

KI oder Mensch – wer war der Täter?

Eine Ärztin unter Anklage – eine KI unter Verdacht.

Der Justiz-Krimi „Der 1. Patient“, der im Juni 2024 von „Medical_KI“- Experte Florian Schwiecker und Rechtsmediziner Michael Tsokos im Knaur-Verlag erschienen ist, wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt.

Die Hauptdarstellerin Doktor Sasha Müller, Chefärztin der Chirurgie des Klinikums Spreehöhe, wird nach einer tödlich verlaufenen Routineoperation, bei der sie von einer KI unterstützt worden war, wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Ihr Strafverteidiger Rocco Eberhardt versucht, seine Mandantin bestmöglich vor Gericht zu verteidigen. Jedoch stellt sich dabei die Frage, ob nicht die KI angeklagt werden müsste.

Rechtsmediziner Doktor Justus Jarmer arbeitet ebenso an diesem Fall und gerät bei seinen Untersuchungen in den Konflikt mit den beiden KI-Unternehmern Erik Andersson und Pieter Frost.

Durch die Perspektivwechsel zwischen den einzelnen Personen wirkt die Handlung spannender und fesselt den Leser. Immer wieder gibt es neue Erkenntnisse, die wiederum neue Fragen aufwerfen. Für all diejenigen, die sowohl an Gerichtsverfahren als auch an KI und Gerichtsmedizin interessiert sind, ist „Der 1. Patient“ eine absolute Leseempfehlung.

Rezension von Anna Brugmoser und Chiara Palenta

 

"Twisted Dreams"

„2022 von Anna Huang geschrieben, ist dies ein Buch des New-Adult-Genres und handelt von einer emotionalen, leidenschaftlichen und manchmal düsteren Liebesgeschichte, die die Leser sofort in ihren Bann zieht.

Ava und Alex werden durch Avas Bruder Josh zusammengebracht. Als Josh die Stadt verlässt, bittet er seinen besten Freund Alex, auf Ava aufzupassen. Was als Pflicht beginnt, entwickelt sich zu einer leidenschaftlichen Beziehung. Doch Alex ist von seiner tragischen Vergangenheit und einem Racheplan besessen, was ihre Beziehung auf eine harte Probe stellt. Obwohl Alex anfangs kalt und unnahbar wirkt, gelingt es der Autorin Anna Huang, nach und nach die Schichten seiner Persönlichkeit freizulegen.

Die Geschichte ist definitiv eine Empfehlung und beinhaltet viele Überraschungen, wodurch die Leserinnen und Leser bis zur letzten Seite den Atem anhalten.

Rezension von Paula Brockmann

 

„Ein Reich der sieben Höfe“

„Ein Reich der sieben Höfe“ von Sarah J. Maas erzählt die Geschichte der jungen Jägerin -Feyre, die in einem mystischen Land namens Prythian lebt, welches sowohl Menschen als auch Faes beherbergt. Das Buch ist eine Mischung aus einer Romanze und zahlreichen Fantasy-Elementen, denn das Setting spielt in einer uns unbekannten Welt.

Die Handlung beginnt mit Feyre, die auf einer Jagd einen Wolf erlegt, der sich allerdings als Fae entpuppt. Als Strafe muss sie nun mit dem High Lord Tamlin, der der Freund des Getöteten war, im Tausch gegen das verlorene Leben ins Feenreich Prythian zurückkehren. Zwischen Tamlin und ihr entwickelt sich jedoch schnell eine romantische Beziehung. Gleichzeitig erfährt Feyre von einem Fluch, der das Feenreich bedroht. Um Prythian zu retten, muss sie gegen die grausame Herrscherin Amarantha antreten und sich selbst opfern, um die Freiheit des Reiches und ihre Liebe zu retten.

„Ein Reich der sieben Höfe“ ist eine wunderschöne Erzählung, angelehnt an das Märchen „Die Schöne und das Biest“, die mit einer bildhaften und anschaulichen Sprache erstaunt. Es ist leicht, gebannt der Handlung zu folgen, und es war mir kaum möglich, das Buch aus der Hand zu legen, nachdem ich begonnen hatte, es zu lesen. Ich wurde in eine wunderschöne Welt mit ganz neuen Orten entführt. Empfehlenswert für jeden, der es mag, sich in eine Geschichte hinein zu denken und mit Charakteren mitzufühlen.

Rezension von Natalie Klein

 

„Maia oder: Als Miss Minton ihr Korsett in den Amazonas warf“

Das Jugendbuch von Eva Ibbotson spielt im Jahr 1910 in einem Dorf nahe der brasilianischen Stadt Manaus am Amazonas. Der Abenteuerroman enthält historische Elemente, die das Leben und die damit verbundenen gesellschaftlichen Zwänge der damaligen Zeit aufzeigen.

Maia, die Hauptfigur, wird nach dem Tod ihrer Eltern zu Verwandten an den Amazonas geschickt, wo sie zum einen mit Herausforderungen des Dschungels konfrontiert wird, aber auch mit dem unnahbaren Verhalten ihrer neuen Familie. Mithilfe ihrer Gouvernante Miss Minton lernt sie, sich selbst eine Chance zu geben, und die Freiheit, die sie im Regenwald genießen darf, zu schätzen. Miss Minton beeinflusst den Verlauf der Geschichte insofern, dass sie Maia dazu ermutigt, eigene Entscheidungen zu treffen. Finn, ein Junge, der im Dschungel lebt und vor seiner Familie flieht, zeigt Maia, wie groß die Freiheit dort sein kann.

Die Autorin beschreibt die Natur eindringlich, die Charaktere wirken nahbar. Die Geschichte ist sehr fesselnd und begeistert durch die lebendige Erzählweise der Autorin. Für mich wurde Manaus so zu einem persönlichen Reiseziel.

„Maia“ beschreibt in spannender Weise den Weg zur Selbstbestimmung und inspiriert einen selbst. Ich empfehle es allen, die gerne Abenteuergeschichten lesen, welche auf magische Weise eine Botschaft der Freundschaft überbringen und zugleich eine wunderschöne Umgebung beschreiben.

Rezension von Laura Ortner

 

KOE