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Theaterabend in München - Wiederholungstäterinnen
Am 28. Februar 2025 brach erneut eine Gruppe 12-Klässler mit Frau Hereth zum Residenztheater nach München auf. Diesmal besuchten sie die Neuinszenierung von „Das Schloss" nach dem gleichnamigen Roman von Franz Kafka.
Im Empfangsbereich des Schlosses wacht die Hauptfigur „K." auf. Den Aufenthaltsgrund kennt zunächst niemand. Ebenso unklar ist, ob eine Genehmigung durch die Schlossverwaltung vorliegt, Diese hat zunächst Zweifel, dankt K. aber später für seine angeblich geleistete Arbeit als Landvermesser. Um der scheinbar willkürlich agierenden Verwaltung auf den Grund zu gehen, will der Protagonist den obersten Hüter des Schlosses persönlich sprechen, ohne Erfolg.
Die Handlung spielt sich in vier fast identischen Empfangsbereichen mit jeweils einer Rezeption auf der schlicht gestalteten Bühne ab, in deren Mitte sich ein ungewöhnlicher Aufzugsschacht befindet. Eine drehbare Bodenplatte lässt die Abteilungen scheinbar willkürlich rotieren.
Synthesizer, E-Bass und der gospelartige Gesang einer von den Darstellern unbeachteten Sängerin erzeugen eine Atmosphäre wie in Trance. Manche Schauspieler haben Doppelrollen und der Protagonist „K." wechselt mehrfach zwischen fünf völlig verschiedenen Darstellern. Verwirrend ist zudem, dass jede Figur „zwischendurch“ auch von einem Kind dargestellt wird.
Bühnenbild und Darsteller verstärken die scheinbare Zusammenhanglosigkeit der Handlung. Insgesamt ist das Stück grotesk und zugleich ulkig, weil man unmöglich alles verstehen kann, was aber auch nicht nötig ist für einen unvergesslichen Besuch im Residenztheater.
Greta Soti
Bild: © Claudia Hereth
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KOE